Andacht zur Fastenaktion (6. Woche): Klopft an, so wird euch aufgetan

Mein Herz klopft. Soll ich es wagen? Ich spüre genau, wenn ich das jetzt tue, dann entscheide ich mich bewusst für eine Herausforderung.
Dann geht es anders weiter - so oder so. „Klopft an, so wird euch aufgetan!“ Diese Worte von Jesus aus seiner Bergpredigt stimmen immer - behaupte ich! Erst wenn
ich anklopfe, kann sich nämlich auch eine Tür auftun und sich so ein euer Raum für mich eröffnen. Das Leben geht dann spannend neu weiter!
Aber natürlich kann es auch sein, dass jemand, bei dem ich „anklopfe“ mir nicht aufmacht. Mein mutiges Anklopfen geht dann nicht selten mit einer heftigen Enttäuschung
einher. Genau davor habe ich irgendwie Angst. Denn was bleibt, ist oft ein Schmerz.
Enttäuschung tut weh. Und setzt sich manchmal schrecklich fest im Herz, umhüllt es gar auf eine klebrig zähe Weise, so dass es nicht mehr richtig schwingen kann.

Wir alle brauchen unser Herz jedoch freischwingend! Denn genau dort setzt SEINE Geistkraft bei mir an, bringt mich durch mein Herz fließend in freudige Regung und Wallung und bewegt mich so zutiefst. Herzklopfen - das heißt auch: ER klopf an bei mir!
Was mir hilft gegen den Schmerz, ist die Erfahrung, dass mich bisher jede „ent“-täuschende Reaktion auf eine beherzte Anklopfaktion immer rechtzeitig herausgeführt
hat aus der Täuschung. Heraus aus einem „dead end“, aus einer echten Sackgasse. Es ist weitergegangen, mein Leben. Anders als ich erhofft hatte - jedoch immer voll neugewonnener Klarheit gemäß dem Sprichwort „Wer wagt, gewinnt“.
Mit IHM in meinem Herzen hat sich immer etwas aufgetan, habe ich bisher immer gewonnen.
Scheinbar weiß ER genau, wie und wo es am besten für mich langgeht.

Mit herzlichen Grüßen
Ihre Pfarrerin Heidi Wolfsgruber